Zahlreiche Alsdorferinnen und Alsdorfer gedenken am Ort der ehemaligen Synagoge
Große Anteilnahme bei Wind und Wetter: Zahlreiche Menschen haben auch in Alsdorf den Ereignissen der Reichspogromnacht, der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, gedacht. Bei der von den Nationalsozialisten befeuerten Zerstörung jüdischer Einrichtungen und Geschäfte wurde auch die Synagoge an der Hoengener Schillerstraße zerstört. Trotz des starken Regens begrüßte Bürgermeister Alfred Sonders gemeinsam mit seinem Stellvertreter Friedhelm Krämer viele Menschen, die nicht nur den Schrecken von einst mit einer Schweigeminute gedachten, sondern auch den aktuellen Ereignissen in Israel und Gaza. „Wir sehen uns in unserem klaren Bekenntnis zu Israel derzeit herausgefordert von Stimmen, die dem jüdischen Volk die Schuld an den Ereignissen zuweisen wollen und die die Menschen geradezu verhöhnen, die in diesem von Terroristen ausgelösten Krieg auf israelischer Seite gestorben sind. Mich schmerzen die Bilder, die wir dieser Tage von Demonstrationen in Berlin und auch aus London, New York und anderen Großstädten sehen und die von so viel Ignoranz und Hass geprägt sind“, sagte Sonders. Gleichzeitig „können die Bilder der leidenden Menschen in Gaza niemanden kalt lassen. Sie werden von der Hamas, die ja vorgibt im Interesse dieser Menschen zu handeln, als Schutzschild benutzt! Auch deshalb stehen wir heute hier. Um vor allem den jungen Menschen zu zeigen, dass man sich mit wachem Verstand mit dem auseinandersetzen muss, was damals passiert ist und auch stets besonnen bleiben muss, was aktuelle Entwicklungen betrifft!“
Auch mit einer Kranzniederlegung auf dem Gedenkstein vor dem Ort der ehemaligen Synagoge brachte Sonders das Gedenken zum Ausdruck. Begleitet wurde die Gedenkveranstaltung von einer Ehrenwache der Feuerwehr und der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Hoengen sowie einer Reflexion von Pfarrerin Annegret Helmer und Pastoralreferentin Bärbel Schumacher.
Als Vertreter der FDP nahm Heinz Liska an der Gedenkveranstaltung teil.