Die FDP Alsdorf positioniert sich neu

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Die FDP Alsdorf positioniert sich neu – im Ortsverband und im Stadtrat. Und das aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen hat der Ortsverband eine Verjüngungskur durchlaufen und einen neuen Vorstand erhalten. Zum anderen ist die Koalition mit der ABU im Rat geplatzt.

Seit 1. April ist die FDP mit zwei Mann nun eine eigene Fraktion. Der eine Mann ist Heinrich (genannt Heinz) Liska, der andere ist Josef Nevelz. Letzterer hat den Fraktionsvorsitz inne, Liska den Vorsitz im Ortsverband und ist im Rat stellvertretender Fraktionsvorsitzender.

In Baesweiler aufgewachsen

„Ich möchte mich aber langsam zurückziehen“, sagt Liska, schließlich werde er im kommenden Jahr 70. In zweiter Reihe im Ortsverband wartet Süleyman Özdemir, 42 Jahre alt, Deutscher mit türkischen Wurzeln, aufgewachsen in Baesweiler und seit acht Jahren in Alsdorf wohnhaft. Seit einem Jahr ist er FDP-Mitglied. Er arbeitet im Qualitätsmanagement eines Unternehmens, das klinische Studien durchführt.

Neben ihm gehören André Bischoff (Schatzmeister), Fabian Carduck und Daniel Göttgens (beide Beisitzer) zur jungen Riege. „Ich bin glücklich, dass so viele junge Menschen zu uns gefunden haben“, sagt Liska.

Dessen politische Karriere hat schon ein paar mehr Stationen durchlaufen: Nach einer recht kurzen Liaison mit der SPD trat er der FWA bei und gründete einen eigenen Ortsverein. Seit 2003 ist er Mitglied der FDP. Warum diese nun nicht mehr mit der ABU eine Fraktion im Stadtrat bildet, erklärt Liska mit persönlichen Animositäten einzelner.

Aber welche Schwerpunkte will die Zwei-Mann-Fraktion respektive der Ortsverband nun setzen? Liska: „In erster Linie muss der Haushalt der Stadt ausgeglichen werden.“ Als zweiten Punkt nennt er die Digitalisierung an Schulen. Ein besonderes Anliegen ist ihm in dem Sektor auch, dass die Kubiz-Realschule zur Dreizügigkeit zurückkehren kann.

Dass die Stadt den dahingehenden Antrag der Schule abgelehnt hat, hält er für ein Unding. „Anwohner müssen bei der Auswahl der Schüler Vorrang haben“, findet Liska, deshalb lehne er das Losverfahren ab. Was die Stadtentwicklung anbelange, wolle der „dem Bürgermeister nicht reinreden“, wichtig sei es aber, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Etwa mit der Ausweitung des Industriegebiets Hoengen. In der Innenstadt könne er sich eine Fußgängerzone vorstellen, auf dem Zentralparkplatz eine Kombination auch Einzelhandel und Wohnen.

Özdemir findet, dass Baesweiler Alsdorf in einigem voraus ist. „In Baesweiler muss man nirgends Parkgebühren zahlen“, nennt er als Beispiel. Die Stadt habe eine ganz andere Klientel und sei unter anderem auch deshalb wohl besser positioniert. Wichtig ist ihm die Integration: Viel zu wenige Ausländer würden sich für Politik interessieren und wählen. In alle weiteren Themen müsse er sich noch einarbeiten und sich Hintergrundwissen aneignen.

Im Mai, das genaue Datum steht noch nicht fest, will der Vorstand tagen und die Themenpakete fester zurren.

 

Artikel aus den Aachener Nachrichten / Aachener Zeitung vom 21.04.2018
Text und Bild: Verena Müller

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