Bürgerreaktion auf Pressebericht vom 22. Jan. 2016: Es sind keine Lappalien!!!
AZ Lokalteil berichtet am 22.01.2016: „Was ist da in Hoengen los? Sind Lappalien.“
Es sind keine Lappalien!!!
Sehr geehrte ………………., (Name ist der Redaktion bekannt)
mit großen Erstaunen aber auch mit massiver Erschütterung in die Presse habe ich heute Ihren Kommentar in den Aachener Nachrichten vernommen.
Da wir selber alleine aber auch zusammen mit vielen Personen hier in Hoengen die verschiedensten Ecken mit unseren Hunden besuchen, sieht man schon mal das Eine oder Andere und spricht darüber.Nur bei ganz wichtigen Dingen, die einem richtig am Herzen liegen, bringt man es denn auch über sich, wenn man mit den Behörden dann nicht mehr weiterkommt evtl. sich auch einmal an die Zeitung zu wenden.
Ich könnte Ihnen nun noch wesentlich mehr Punkte aufzeigen, die in Alsdorf aktuell nicht so laufen, wie man es als normaler Bürger erwartet, das würde dann aber zu weit führen, so dass ich mich nur kurz an die Punkte halten möchte, die Sie auch selber aufgezeigt haben. Alle Punkte sind meines Erachtens keine Lappalien, weil hierdurch nämlich früher oder später weitaus größere Probleme entstehen können – manchmal muss man eben nur ein wenig Erfahrung haben und weiterdenken, wie man so schön sagt.
Hecken und Bäume müssen (!!!) laut der Bauleitplanung (auch wir haben uns einmal für diverse Grundstücke interessiert) als Einfriedung in ganz festgelegten Sorten benutzt werden, weil immer mehr Grün vernichtet wird, also haben diese Vorschriften einen wichtigen ökologischen Sinn. Auch wenn man diesen Sinn nicht offensichtlich sieht und evtl. auch nicht damit einverstanden ist, muss man sich hieran trotzdem halten, weil eben für die Allgemeinheit notwendig und nützlich – sie kommen ja auch hoffentlich nicht auf die Idee, ab und zu mal bei Rot über die Ampel zu fahren oder Müll einfach so in der Gegend zu entsorgen – oder?
Menschen, die sich also Grundstücke in solchen Bereichen kaufen, bekommen diese Vorschriften sozusagen mit dem Kaufvertrag automatisch mit und wissen, was sie einzuhalten haben und was nicht. Es mag zunächst etwas pingelig klingen, wenn sich dann jemand darüber aufregt, dass hier keine schöne Hecken, sondern Metallzäune mit Plastikzwischenfüllungen errichtet werden und auch die obligatorischen Bäume weggelassen werden, doch wo fangen wir an, uns an Vorschriften zu halten und wo hören wir auf? Möchten Sie zukünftig in einer Beton- Eisen- und Plastikwüste wohnen? Umso schlimmer ist es dann, wenn es gerade Behörden die sich um Ökologie auch zu kümmern haben anscheinen egal ist, was und wie in Alsdorf gebaut wird.
Nur nebenbei: ein Gartenhäuschen ist weder ökologisch noch ansehnlich negativ und von diesen von Ihnen angesprochenen Baugebieten kenne ich persönlich nicht ein einziges – und ich kenne einige – also ein Beispiel welches zumindest hier in unserer Gegend völlig daneben liegt! Grünschnitt in den Ausgleichsflächen muss sein – ja – aber dann regelmäßig und mäßig. Und vor allem sollte man in dem Zusammenhang dann auch den Müll beseitigen, der aktuell in den neuen Freiflächen zuhauf herumliegt und teilweise unter den zerschredderten Bäumen und Sträuchern versteckt wird. Ist das ökologisch nicht mindestens genauso schlimm? Haben Sie das nicht gesehen, als Sie vor Ort waren und Fotos gemacht haben?
Die Erde die an dem genannten Stück des Radweges zum Wall aufgeschüttet wurde, wurde nur deswegen aufgeschüttet, damit hier niemand mit dem Auto aus dem Bereich drauf fahren kann – das sollten Sie als Grundlage wissen. Weiterhin gibt es neben Kinderwagen und Fahrrad auch Behinderte und alte Menschen, die mit Rollstühlen oder Rollatoren dort gehen möchten. Diese Personengruppen vergisst man leider immer wieder wenn man selber gesund und fit ist! Die „paar Meter“ die Sie beschrieben haben, sind für bestimmte Menschengruppen eben nicht nur „ein paar Meter“, sondern können bedeuten, dass man wegen des Umwegs evtl. bestimmte Bereiche nicht mehr erreichen kann oder nur mit wesentlich mehr Mühe. Ich weiß wovon ich rede, denn ich bin seit vielen Jahren ehrenamtlicher Helfer im Stella Vitalis Seniorencenter. Sie müssen sich einmal einen Anzug anziehen, der bestimmte Behinderungen simuliert – dann würden Sie sicher anders darüber schreiben. Aus dem Grund gibt es Bürger die die Schaufel in die Hand genommen haben und zumindest eine kleine provisorische (???) Lücke selber geschaufelt haben – pragmatisch!
Das Thema Radweg ist ein ganz spezielles Thema, welches viele Bürgerinnen und Bürger den Sommer und Herbst hindurch massiv beschäftigt hat – hier wollten wir uns ja einmal zusammensetzen. Deswegen nur kurz hier die wichtigsten Punkte die passiert sind in Stichworten:
- Baustellen wurden ständig ungesichert gelassen (übrigens auch jetzt an der Hans-Böckler-Straße wieder mit einer Fräskante quer über der Straße nicht nicht beschildert ist – diese hätte man auch schon längst zumachen können)
- Eine tiefe Fräskante auf der Goethestraße (roter Bereich) wurde fast zwei Wochen lang ohne Beschilderung und ungesichert belassen
- Eine gefährliche Kreuzung (roter Bereich) an der Rosenstraße wurde mit Vorfahrt für die Radfahrer (nur hier!!!) eingerichtet – hier konnten (nicht nur wir) schon einige Menschen gefährliche Situationen beobachten – der neue Weg ist an den Rändern schon etliche Male kaputt
- Zu dem Thema gab es über die Vennradbahn einen langen TV-Bericht in der Lokalzeit Aachen, wobei die Vennradbahn ja auch schon etwas älter ist und nicht nur einige Monate – die Befestigungen an den Seiten sind teilweise gefährlich
- Der Weg zwischen Rosenstraße und Feldstraße wird regelmäßig von Fahrzeugen benutzt – auch Paketanlieferer – nicht nur in niedriger Geschwindigkeit – wir können das von uns aus sehen – das passiert auch im Dunkeln, wenn dort ältere Menschen und Kinder z.B. mit Hunden spazieren gehen usw.
Und noch einiges mehr… Wenn das Lappalien sind, brauchen wir uns ja zukünftig keine Zeitung mehr zu kaufen, weil dann die ganze Welt aus Lappalien besteht. Doch wo fangen sie an und wo hören sie auf? In kleinen Dingen vor Ort anfangen, das ist eine gute Devise.
Wenn Sie wüssten, wie viele Menschen genau die obigen und von Ihnen in dem Kommentar angesprochenen Dinge bewegen, dann würden Sie sicher auch ab und zu einmal näher an den Bürger gehen. Fragen Sie bitte Stefan …(……Name entfernt) bzgl. des Radweges – wir sind eine längere Strecke dort gegangen und er hat einige Fotos gemacht, die die obigen Dinge alle belegen können – leider hat es aus welchen Gründen auch immer hier nichts berichten können (ich habe mir dazu meine eigenen Gedanken gemacht) – etliche Leute die dort wohnen und täglich gehen haben beispielsweise die neue Kreuzung an der Rosenstraße als völligen Unsinn und gefährlich bezeichnet – eine Lappalie?
Die Städteregion hat diejenigen die sich an sie gewandt hat schon fast beschimpft – Mails von dort waren nicht weiterzeigbar, Gespräche vor Ort waren unterirdisch. Bitte bedenken Sie, welche Aufgabe auch Sie in einer Kommune haben, denn oftmals wissen die Menschen sich nicht mehr anders zu helfen, als sich an Sie zu wenden – und mit Ihrem jetzigen Kommentar schlagen sie diesen Menschen heftig ins Gesicht. Denken Sie mal drüber nach!
Es geht auch nicht ums Schlechtreden sondern um Realitäten und Tatsachen die die Menschen in ihrer allernächsten Umgebung bewegen – wollen Sie ihnen das auch noch wegnehmen? Dann ist es nicht verwunderlich, dass die Abozahlen immer mehr in den Keller gehen – denken Sie an Ihren Job!
Nur noch eine Frage: sind Sie interessiert an der Radweggeschichte und an der Kanalsache (das hatte ich Ihnen zugesandt)?
Mit freundlichen Grüßen
(Name liegt der Redaktion vor und wurde von diesem Schreiben entfernt.)